Die medizinische Behandlung von Personen, die aus dem Ausland in die Schweiz kommen, hat eine lange Tradition. Welche ethischen Herausforderungen mit dem sogenannten «incoming» Medizintourismus verbunden sind, ist hingegen noch wenig untersucht.
Es gibt bislang kaum Daten über die Verbreitung, die ökonomische Bedeutung und die organisationalen Aspekte des «incoming» Medizintourismus. Unklar ist auch, ob ethische und rechtliche Probleme auftreten, wenn sich Patientinnen und Patienten aus dem Ausland in der Schweiz behandeln lassen.
Aus dem Käthe-Zingg-Schwichtenberg-Fonds (KZS-Fonds) der SAMW wurden deshalb 2017 zwei Projekte zu Fragestellungen des «Medizintourismus in der Schweiz» finanziert. Die Ergebnisse sollten u. a. eine Entscheidungsgrundlage für die Zentrale Ethikkommission (ZEK) bieten, ob das Thema weiter vertieft werden muss. Gestützt auf die beiden Studien sieht die ZEK zurzeit keine Notwendigkeit für medizin-ethische Richtlinien zur Betreuung von Medizintouristinnen und -touristen in der Schweiz. Der Kommentar der ZEK und die beiden Schlussberichte der Projekte sind hier veröffentlicht.
Projekt 1: Medizintourismus in der Schweiz – Ethische, juristische und sozialwissenschaftliche Fragestellungen für den stationären Bereich
Konsortium:
Ethik-Zentrum, Universität Zürich
Brauer & Strub / Medizin Ethik Politik
Econcept AG / Forschung Beratung Evaluation
Kompetenzzentrum Medizin-Ethik-Recht Helvetiae, Universität Zürich
Projektleitung: Prof. Dr. Dr. h.c. Barbara Haering, Universität Lausanne
Projekt 2: Medical tourism in Switzerland: Interdisciplinary exploratory research on ethical, legal, and economic issues
Dr. Priya Satalkar, Prof. Dr. Bernice Elger, Institute of Biomedical Ethics, Universität Basel