Versorgungsforschung in der Hausarztmedizin
Im Rahmen des Förderprogramms «Versorgungsforschung im Gesundheitswesen» der Bangerter-Stiftung und der SAMW fand am 6. November 2013 das zweite Symposium zur Versorgungsforschung statt; es wurde gemeinsam organisiert von der SAMW, dem Kollegium für Hausarztmedizin (KHM) sowie der Swiss Academy for Family Medicine (SAFMed) und stand unter dem Thema «Versorgungsforschung in der Hausarztmedizin».
Wie die meisten Industriestaaten ist die Schweiz mit grossen demographischen Herausforderungen konfrontiert: Immer mehr ältere Menschen treffen auf ein immer spezialisierteres und fragmentierteres Gesundheitssystem mit immer mehr diagnostischen und therapeutischen Optionen, in dem der Koordinations- und Integrationsbedarf exponentiell zunimmt. Besonders betroffen von diesen Entwicklungen ist die Grundversorgung; hier kommt noch die Herausforderung hinzu, dass die Anzahl der Hausärzte in den nächsten Jahren deutlich abnehmen wird. Die Kernfrage der Versorgungsforschung – wie nämlich Menschen einen optimalen Zugang zu adäquater medizinischer Versorgung erhalten und wie man diese Versorgung möglichst effizient gestaltet, damit sie einen optimalen Effekt auf den Patienten entfaltet – ist hier am drängendsten.
Daher war die Hausarztmedizin Partner für das diesjährige Symposium. Im Rahmen dieser Veranstaltung präsentierten zahlreiche Referentinnen und Referenten den Bedarf, aber auch die bisherigen Ergebnisse der Versorgungsforschung in der Hausarztmedizin.
Programm und Präsentationen
Prof. Milo Puhan, Institut für Sozial- und Präventivmedizin, Universität Zürich
Swiss Health Data – Time to color a blank spot
Prof. Gerd Antes, Deutsches Cochrane Zentrum, Freiburg (D)
Der Beitrag der Versorgungsforschung im Praxisalltag zur evidenzbasierten Medizin
Prof. Samia Hurst, Institut d'éthique biomédicale, Université de Genève
The new Swiss Law on Research in Human Subjects: Challenges for Health Services Research in Primary Care
Prof. Thomas Rosemann, Institut für Hausarztmedizin, Universität Zürich
Der Beitrag der Institute für Hausarztmedizin an die Versorgungsforschung
Dr. Nicolas Senn, Policlinique médicale universitaire, Lausanne
Le programme SPAM (Swiss Primary care Active Monitoring): explorer les performances et le fonctionnement de la médecine de premier recours
Dr. Anja Frei, Institut für Hausarztmedizin, Universität Zürich
Die CARAT-Studie: Ein Teamansatz zur Versorgung von Diabetes Patienten
Dr. Sven Streit, Berner Institut für Hausarztmedizin BIHAM, Universität Bern
Quick-Einstellung bietet Gelegenheit für bessere Blutdruckkontrolle – Erkenntnisse dank der Hausärztedatenbank FIRE
Dr. Charles Dvorak, Vallorbe
Sentinella? Pas seulement un système de surveillance épidémiologique!
Dr. Klaus Bally, Institut für Hausarztmedizin, Universität Basel
Stärken und Schwächen der Betreuungsqualität am Lebensende – die Sicht der Hausärzte
Dr. Dagmar Haller, Département de Médicine Communautaire, Hôpitaux Universitaires de Genève
L'étude PRISM-Ado: évaluation randomisée contrôlée en grappe d'une formation des médecins de premier recours